Von Las Vegas nach San Francisco
Nach einer Woche Las Vegas ging es weiter Richtung Death Valley. Auf dem Weg dort hin machten wir unseren Tank noch einmal randvoll, denn wir vermuteten ziemlich hohe Benzinpreise im Valley selbst. Am Rande des Tals machten wir einen kurzen Stop an einem Aussichtspunkt. Dort musst man ca. 200m den Hügel hinauf laufen, was uns beträchtlich ins Schwitzen brachte.
Fotos Aussichtspunkt Death Valley
Das Death Valley ist auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben und der tiefeste Punkt im Tal ist -86m. Die Sonne erwärmt den Talboden und die heisse Luft versucht aufzusteigen. Wegen den hohen Bergen auf allen Seiten und hohen atmosphärischen Druck in dieser geringen Höhe, kann die warme Luft nicht weg und es kommt zu diesen abartig heissen Temperaturen.
Fotos Tiefster Punk im Death Valley
Nach einer schweisstreibenden Wanderung am ersten Tag besuchten wir am zweiten Scotty’s Castle. Allein die Geschichte um diesen Ort war den Besuch wert. Es würde aber zu weit führen hier näher darauf einzugehen. Auf jeden Fall verfügte diese Villa schon um 1930 über eine unabhängige Stromversorgung mit eigenem Wasserkraftwerk und Batterien, eine mit Wasser betriebene Kühlung des ganzen Komplexes, eine Solaranlage für Warmwasser sowie sanitäre Einrichtungen wie wir sie heute bei uns kennen. Und das alles mitten in der Wüste!
Fotos Scotty’s Castle
Fünf Dollar und 50 Cent kostete die Galone Benzin im Death Valley. Unsere Tankfüllung reichte aber bis Lone Pine, wo das Benzin zumindest etwas günstiger war. Etwas westlich von Lone Pine liegen die Alabama Hills, wo schon einige Filmszenen in den Kasten gebracht wurden. Da wir aber kein 4×4 Fahrzeug hatten, beschränkten wir uns auf die etwas besseren Feldwege.
Fotos Alabama Hills
Richtung Süden ging es weiter nach Bakersfield und schliesslich zum Sequoia National Park mit seinen riesigen Bäumen, Sequoias eben. Übernachten konnten wir direkt beim Parkeingang in Three Rivers. Dort war das Wetter toll und wir konnten am Pool sogar etwas Sonne tanken. Im Park selber sah dies dann etwas anders aus. Die Strasse steigt bald steil an und innert kurzer Zeit befindet man sich auf über 2000m. Naja, so schnell ging es auch nicht, denn zur Zeit wird gerade die Strasse erneuert, was lange Wartezeiten zur Folge hatte. Jedenfalls lag dort oben noch jede Menge Schnee und einige Strassen waren noch gar nicht geöffnet. Zum General Sherman Tree gelangten wir aber trotzdem. Dieser riesen Sequoia ist der voluminöste Baum der Welt. Er ist ca. 84m hoch und hat unten einen Durchmesser von ungefähr 11m. Sein Volumen wird auf 1487 Kubikmeter geschätzt!
Fotos Sequoia National Park
Unser nächstes Ziel war der Kings Canyon National Park, der gleich nebenan lag. Schnee lag dort zwar keiner mehr, aber auch hier waren wir etwas zu früh dran. Die Strasse in den Canyon selber war noch nicht komplett geöffnet, da scheinbar noch Schäden vom Winter zu beseitigen waren. Kaum vorstellbar bei den perfekten Strassen die wir dort vorfanden, aber so war es halt. Wir schauten uns den zugänglichen Teil des Parks an und waren dort dafür aber fast alleine.
Fotos Kings Canyon National Park
Etwas weiter im Norden liegt der Yosemite National Park. Dieser Park war komplett geöffnet, und dies bekamen wir auch zu spüren. Wir traffen es genau auf eine spezielle Woche, in der der Eintritt in alle Nationalparks gratis für alle ist. Jedenfalls waren tausende andere Leute dort und die Parkplätze zu den Trails waren völlig überfüllt. Wir kämpften uns aber doch noch durch und machten zwei kleine Wanderungen.
Fotos Yosemite National Park
Nach diesen drei Nationalparks wollten wir uns noch die Hauptstadt von Californien anschauen. Sacramento ist ein eher gemütliches und kleines Städtchen, verglichen mit Los Angeles und San Francisco sowieso. Besonders sehenswert fanden wir Old Sacramento. Dort wurde ein Stadtviertel aus den Zeiten des “Wilden Westen” nachgebaut.
Fotos Sacramento
Weiter ging es nach Reno, einer weiteren Gambler-Stadt in Nevada. Reno hat zwar den Ruf das kleine Las Vegas zu sein, unserer Meinung nach ist es aber höchstens ein mini-mini Las Vegas.
Fotos Reno
Von Reno machten wir uns dann auf über Redding nach Crescent City. Crescent City liegt schon mitten im Redwood National Park, wo wir uns mächtigen Redwood Bäumen gegenüber sahen. Die Bäume sind so gross, dass man bei einigen einen Tunnel hinausgemeisselt hat der so gross ist, dass man mit dem Auto durchfahren kann, und sie trotzdem noch stehen bleiben. Dieses destruktive Verhalten führt aber dazu, dass der Baum früher oder später umfällt. Momentan gibt es noch drei solcher Bäume die alle auf Privatgrundstücken stehen. Für eine kleine Gebühr kann man sie besichtigen.
Fotos Redwood National Park
Unsere nächste Route führte uns der Pazifikküste entlang auf dem Highway 1 bis nach San Francisco. Unterwegs besichtigten wir das Point Reyes National Seashore. Beim dortigen Leuchtturm soll es sich um einen der windigsten Orte an der ganzen Pazifikküste handeln. Die hohen Windgeschwindigkeiten kommen zustande, da die Klippen dort steil ansteigen und der Wind vom Meer her über diese Krete gedrückt wird. Im Meer zogen ein paar Grauwale vorbei und etwas später trafen wir noch auf eine Seelöwenkolonie.
Fotos Point Reyes National Seashore
Südlich von San Francisco besuchten wir Santa Cruz. Dieses Städtchen liegt etwas geschützt in einer Bucht und hat daher den perfekten Badestrand. In San Francisco selber ist es an allen Stränden sehr windig und daher nicht unbedingt zum Baden geeignet. Direkt an der Strandpromenade in Santa Cruz gibt es einen netten Vergnügungpark. Wir liessen uns jedenfalls für ein paar Stunden nieder und tankten etwas Sonne.
Fotos Santa Cruz
Tags darauf fuhren wir weiter der Küste entlang auf dem Highway 1 bis zum Julia Pfeiffer Burns State Park. Dieser ist sehr klein und besteht fast nur aus einer wunderschönen kleinen Bucht mit einem Wasserfall. Auf dem Rückweg besuchten wir das Dörfchen Carmel. Die vielen schönen Häuschen und der weisse Sandstrand machen es zu einem der schönsten Nester an der ganzen Westküste.
Fotos Julia Pfeiffer Burns State Park und Carmel
Von San Jose bis zum südlichen Ende von San Francisco befindet sich das Silicon Valley. Dort reihen sich IT Firmen an IT Firmen. Wir machten einen kleinen Abstecher zum Google Hauptsitz in Mountain View und kamen auch bei der Stanford University vorbei.
Fotos Silicon Valley
Die restlichen fünf Tage an der Westküste verbrachten wir in San Francisco selbst. Während dieser Zeit fuhren wir Cablecar, überquerten die Golden Gate Bridge zu Fuss, besuchten Alcatraz, stiegen auf die Twin Peaks, erklommen den Coit Tower, klapperten alle Piers ab und testeten einige Restaurants.
Fotos San Francisco.
Dies war das Ende unseres Westküsten-Abenteuers und sogleich der Start unseres Ostküsten-Abenteuers! Noch eine kleine Frage zum Abschluss: Liest das überhaupt jemand???
Immer doch!! Weiterhin viel Spass!
LG Ralph